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Säule 1

FAIR Data Publisher

Standardisierter Datenaustausch
mit FAIR Digital Objects

Der FAIR Data Publisher adressiert die Problematik von Datensilos und unzureichender Dateninteroperabilität. Als Open-Source-Lösung basierend auf dem FAIR Digital Object (FDO)-Standard ermöglicht die Software einen systematischen Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Datenquellen und Datenräumen.

Unser Java-basiertes Software-Bundle stellt die notwendigen Werkzeuge bereit, mit denen Unternehmen, Forschungsorganisationen und öffentliche Einrichtungen ihre Datenbestände gemäß den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) aufbereiten können. Dies schafft die technische Grundlage für eine effizientere Datennutzung über System- und Organisationsgrenzen hinweg.

Sie helfen Unternehmen auch gezielt bei der Erfüllung regulatorischer Vorgaben. Durch standardisierte Metadaten und transparente Zugriffsrechte entsprechen sie den Anforderungen des EU Data Acts zur Datenportabilität sowie den Vorgaben des Data Governance Acts zur sicheren Weitergabe von Daten über Organisationsgrenzen hinweg.

Die Herausforderung

Dateninseln in einer vernetzten Welt

81%

der Unternehmen teilen keine Daten unternehmensübergreifend – ein enormes ungenutztes Potenzial
(IW-Trends, 2024)

76%

der deutschen Unternehmen sehen Datensilos als Haupthindernis für Datenaustausch
(
XSphere Industriestudie, 2023)

über 100

konkurrierende Metadatenstandards verhindern effektive Datenintegration
(data.europa.eu (2017), The size and trends of the EU data economy)

FAIR Digital Objects

Standardisierte Container für nahtlosen Datenaustausch

FDOs gehen über einfache Metadaten hinaus, indem sie Daten mit essentiellen Komponenten bündeln – dauerhafte Identifikatoren, reichhaltige Metadaten und maschinenlesbare Strukturen. Durch diese Integration entstehen sichere, automatisierbar verarbeitbare digitale Objekte, die eine FAIR-konforme Datennutzung ermöglichen: Sie machen Daten auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar.

Im Folgenden die Struktur eines FAIR Digital Objects (Beispiel eines FDO-Records gemäß Konfigurationstyp 141), das als standardisierter Container für den Datenaustausch dient.

Daten

Verknüpft mit den eigentlichen Daten-Bitsequenzen – kann sowohl direkte Inhalte als auch Referenzen auf externe Speicherorte enthalten – und stellt die eigentliche Nutzlast des digitalen Objekts dar.

Metadaten

Bündelt quellspezifische Beschreibungsdaten – dokumentiert Inhalt, Herkunft und Kontext des digitalen Objekts – und macht Daten dadurch auffindbar, interpretierbar und wissenschaftlich nachvollziehbar. FDO Metadaten können domänenspezifische Standards wie DataCite, Dublin Core oder DCAT integrieren und unterstützen so die semantische Interoperabilität zwischen Fachbereichen. Die strukturierte, maschinenlesbare Form ermöglicht automatisierte Suchvorgänge und intelligente Datendienste, während die Unterstützung verschiedener Metadatenformate die Einbindung in bestehende Datenökosysteme erleichtert.

Typ

Spezifiziert die möglichen Operationen auf das Objekt – wie "delete_fdo" oder andere Funktionen – wodurch die maschinelle Verarbeitung und Automatisierung von Abläufen ermöglicht wird.

Persistente Identifikatoren (PIDs)

Eindeutige, dauerhafte Kennungen – ähnlich ISBN-Nummern bei Büchern – machen Daten global auffindbar und referenzierbar, unabhängig vom Speicherort. Beispiel: 21.T11967/1a7708f65582256a4538

Profil

Definiert die erlaubten Attribute in einem FDO-Datensatz – ähnlich einem Schema oder Datenmodell – und stellt sicher, dass FDOs derselben Familie strukturell konsistent und interoperabel bleiben.

Rechte

Enthält strukturierte Verweise auf Rechte-Spezifikationen – regelt Zugriffs- und Nutzungsbedingungen sowie Lizenzinformationen – und bildet damit die rechtliche Grundlage für die zulässige Datennutzung. Diese maschinenlesbaren Rechteangaben unterstützen die automatisierte Einhaltung regulatorischer Vorgaben und ermöglichen differenzierte Zugriffskontrolle auf Datenebene.

Status

Dokumentiert den aktuellen Zustand des Objekts – etwa "deleted" oder andere Statusinformationen – und unterstützt damit Versionierungskonzepte, Archivierungsstrategien und Lebenszyklus-Management.

Der FAIR Data Publisher

Mit dem FAIR Data Publisher setzen wir das FDO-Konzept in eine anwenderfreundliche Softwarelösung um. Unser Java-basiertes, MIT-lizenziertes Software-Bundle ermöglicht es Nutzenden, FAIR Digital Objects unkompliziert aus unterschiedlichen Quellen zu generieren, zu veröffentlichen und abzurufen.

Das Software-Bundle umfasst folgende Komponenten:

Manager Service:

Eine intuitive Web-Oberfläche, mit der FAIR Digital Objects komfortabel verwaltet und überwacht werden können.

EDC-/AAS-Adapter:

Automatische Erstellung und Abruf von FDOs aus souveränen Datenräumen sowie Asset Administration Shell (AAS)-Repositories – ideal, um komplexe Datenlandschaften zu verbinden und heterogene Standards zu integrieren.

Resolver Service:

Direkter Zugriff auf FAIR Digital Objects über deren persistente Identifikatoren (PIDs). Das gewährleistet langfristige Auffindbarkeit und stabile Nutzung der Datenobjekte.

Distributed FDO Registry:

Ein verteiltes Registrierungsnetzwerk (z.B. Handle.net), das dafür sorgt, dass FAIR Digital Objects global auffindbar, zugänglich und dauerhaft nutzbar bleiben.

Weitere Informationen sind hier aufbereitet: https://fdo-one.org/

Anwendungsfall

Predictive Maintenance mit FDOs

Das Diagramm zeigt den technischen Ablauf des Datenaustausches mit dem FAIR Data Publisher und verdeutlicht die nahtlose Integration zwischen den verschiedenen Systemen.

Um die praktischen Vorteile des FAIR Data Publishers zu veranschaulichen, betrachten wir ein konkretes Beispiel aus dem Bereich Predictive Maintenance.

Das fiktive Startup easyFix entwickelt KI-basierte Lösungen für vorausschauende Wartung. Eine zentrale Herausforderung: Ohne qualitativ hochwertige Trainingsdaten zu Motor- und Batteriebelastungen kann das KI-Modell keine zuverlässigen Vorhersagen treffen. Der FAIR Data Publisher ermöglicht hier einen optimierten Datenfluss:

FDO-Anfrage:

easyFix sendet eine Anfrage nach FDOs aus dem EDC-Angebot an den Manager Service

PID-Auflösung:

Der Manager Service löst die Persistenten Identifikatoren (PIDs) auf und erhält die Handle-Records

Metadaten-Austausch:

Es erfolgt ein Austausch von Metadaten zwischen den beteiligten Systemen

Datenabruf:

Die eigentlichen Datensätze werden angefordert und bereitgestellt

ML-Nutzung:

easyFix kann die Daten direkt für das Machine Learning verwenden

Wer profitiert von dieser Lösung?

Der FAIR Data Publisher adressiert die Bedürfnisse verschiedener datenorientierter Nutzer:

Datenraumoperatoren:

  • Einfach zu implementierende, skalierbare Software

  • Erhöhte Sichtbarkeit der Datenangebote

Datenraumnutzende:

  • Erleichterter Datenzugriff

  • Standardisierte Austauschmethoden

KMUs und Großunternehmen:

  • Zugang zu einer breiten Palette von Daten über Organisationsgrenzen hinweg

KI-Forscher und Data Scientists:

  • Zugang zu hochwertig dokumentierten, vorverarbeiteten und maschinenlesbaren Daten

Politische Entscheidungsträger:

  • Umsetzung interoperabler Datenbeschreibung

  • Sicherer, rechtskonformer Austauschmethoden

"Durch die Verwendung von FDOs können neue Potenziale in einem global integrierten Datenraum erschlossen werden – beispielsweise durch den automatisierten Austausch von Forschungsdaten, plattformübergreifende Produktionsoptimierung oder die nahtlose Bereitstellung von Trainingsdaten für KI-Anwendungen."

Dr. Sven Bingert

Projektmanager bei der GWDG - Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen

FDO's im Vergleich

Klare Vorteile gegenüber alternativen Datenstandards

Roadmap

Die nächsten Schritte

Aufbauend auf unserem erfolgreichen Proof of Concept planen wir, die Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität unserer Produkte weiter zu verbessern:

Erweiterte Skalierbarkeit

Ausbau des Handle.net-Netzwerks zu einem weit verbreiteten FDO-Register mit erweiterter Suchfunktionalität

Automatisierung

Entwicklung eines Softwaretools, das automatisch FDOs aus unstrukturierten Daten generiert

Autonome FDOs

Prototyp autonomer FDOs, die Selbstverwaltung und Interaktion zwischen FDOs ermöglichen

Nutzer-Feedback

Tests unserer Produkte mit ausgewählten Datenräumen, um wertvolles Feedback zu sammeln

Werden Sie Teil des Ökosystems

Die Zeit für isolierte Datensilos ist vorbei. Werden Sie Teil der wachsenden FDO-Community. Testen Sie unsere Software, treten Sie dem FDO Forum bei und engagieren Sie sich in Arbeitsgruppen:

Kontakt

Ihr Ansprechpartner

Marius Bensley

Teamleitung Datenökosysteme

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