MISSION KI „AI Founder Fellowship“: Spitzenforschende starten

In der KI-Forschung gehört Deutschland weltweit zu den Spitzenreitern. Damit KI-Nachwuchstalente in Deutschland Unternehmen gründen und mehr marktfähige Anwendungen entstehen, hat MISSION KI das AI Founder Fellowship-Programm auf den Weg gebracht. Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing hat im Rahmen der Eröffnung des Innovations- und Qualitätszentrum (IQZ) in Berlin den 11 Fellows aus sechs Projekten gratuliert.
Die Fellows starten Anfang Februar damit, ihre Ideen in Gründungen zu überführen. Bis Ende Oktober erhalten sie dafür ein umfangreiches Unterstützungspaket. Eine Jury aus Expertinnen und Experten der MISSION KI und des acatech-Netzwerks hatte in einem kompetitiven Verfahren die besten Ideen ausgewählt. Dabei waren Forschungsexzellenz sowie das Innovationspotenzial der eingereichten Projektvorschläge die entscheidenden Kriterien.

Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing:
„Wir schlagen eine Brücke zwischen KI-Forschung und Gründung. Mit dem AI Founder Fellowship sorgen wir dafür, dass innovationsstarke Ideen nicht in der Schublade verschwinden, sondern fördern gezielt den Markteinstieg von KI-Innovationen in Deutschland. Wir wollen, dass Nachwuchstalente im Land bleiben und Spitzenforscher in Deutschland gründen. Ich wünsche den sechs Teams, die jetzt an den Start gehen, viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Ideen!"

Manfred Rauhmeier, Vorsitzender der acatech Stiftung und Sekretär des acatech Koordinationskomitees:
„Das AI Founder Fellowship ist eine nachhaltige Investition in Deutschlands Innovationskraft. Wir begrüßen es, dass die Projektteams jetzt an den Start gehen. Durch ihre umfassende Unterstützung und enge Vernetzung mit anderen Akteuren werden wichtige Impulse für einen effektiven Transfer von KI-Forschung in den Markt gesetzt. Das Programm kann entscheidend dazu beitragen, mehr internationale KI-Talente in Deutschland zu halten."

Prof. Matthias Nießner, TUM School of Computation, Information and Technology:
„Die Hürden für die Unternehmensgründung sind in Deutschland hoch. Mit dem AI Founder Fellowship wollen wir die Forschenden bei dem Schritt in die Gründung unterstützen. Es ist unser Ziel, KI-Expertise im Land zu halten. Ich freue mich sehr darauf, mit den Fellows zusammenzuarbeiten und sie bei der Weiterentwicklung der technischen Aspekte ihrer Gründungsvorhaben zu coachen.“
Folgende Fellows und Projekte wurden für das AI Founder Fellowship-Programm ausgewählt:
Projekt 1: GREEN-DNN - Energy-Efficient Distributed Deployment of AI Models to 5G/6G Network Nodes
Zahra Ebrahimi, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
GREEN-DNN zielt darauf ab, eine nachhaltige Lösung zu entwickeln, die den Energieverbrauch und die Reaktionszeit großer KI-Modelle reduziert. Durch die Verwendung des „In-Network-Computing“-Ansatzes soll die Notwendigkeit entfallen, Daten in die Cloud übertragen zu müssen, um diese für KI-Modelle zu nutzen.
Projekt 2: Decyte – Deciphering Immune Fingerprints
Hanna Roetschke, King’s College London, Francis Crick Institute sowie Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Informatik
Julia Stachowiak, Georg-August-Universität Göttingen, Universitätsmedizin
Das Fellowship-Projekt DECYTE entwickelt ein hochinnovatives Verfahren, welches die Früherkennung von Erkrankungen, die das Nerven- und Immunsystem betreffen, durch den Einsatz von KI wesentlich verbessern soll. Die Ausprägung dieser Erkrankungen ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich, und damit so individuell wie ein Fingerabdruck. Durch die KI-basierte Analyse soll eine frühzeitige Erkennung solcher Erkrankungen ermöglicht werden, noch bevor Symptome manifestieren.
Projekt 3: CO-VER-GEN - Conversational Verification of Generative Content
Premtim Sahitaj, Technische Universität Berlin, Quality and Usability Lab
Qianli Wang, Technische Universität Berlin, Quality and Usability Lab
Daniel Röder, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Speech and Language Technologies
CO-VER-GEN entwickelt eine innovative Plattform, die es Unternehmen ermöglichen soll, KI-generierte Inhalte zu erkennen und zu verifizieren. Dafür wird ein dialogbasierter Ansatz "Conversational Explainable Artificial Intelligence (ConvXAI)” entwickelt, der KI-generierte Inhalte mit unternehmensinternen Wissensdatenbanken abgleicht.
Projekt 4: AI-Driven Content Delivery for enhanced Web API Communication
Markus Sosnowski, Technische Universität München, TUM School of Computation, Information and Technology, Department of Computer Engineering
KI-Anwendungen sind in hohem Maße auf stabile Serverleistungen angewiesen. Das Projekt AI-Driven Content Delivery for enhanced Web API Communication will eine innovative Plattform entwickeln, die durch den Einsatz von KI erhebliche Verbesserungen von Serverleistungen erzielen soll, um die nächste Generation von KI-Anwendungen zu ermöglichen.
Projekt 5: VoxFocus
David Maksimovic, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Physik - Experimentelle Teilchen- und Astroteilchenphysik
VoxFocus entwickelt ein KI-gestütztes Produkt, das die präzise Spracherkennung in lärmintensiven Umgebungen wesentlich verbessern soll. Dafür wird ein von astrophysikalischen Datenanalysen inspirierter Algorithmus eingesetzt, der unter variierenden Lärmbedingungen Spracherkennung ermöglichen soll. Auf diese Weise soll die Echtzeitkommunikation bspw. in der industriellen Fertigung und im Bauwesen erheblich verbessert werden.
Projekt 6: AutoML for unsupervised generation of autoencoders for Industry 4.0 manufacturer-independent production-line fault detection
Dr. Lukas Kaupp, Hochschule Darmstadt, Forschungszentrum angewandte Informatik
Alexander Zender, Hochschule Darmstadt, Fakultät für Informatik
Alexander Scharfenberg, hessian.AI, The Hessian Center for Artificial Intelligence
AutoML for unsupervised generation of autoencoders entwickelt ein KI-basiertes Fehlererkennungssystem, das Produktionsdefekte frühzeitig erkennt. Für produzierende Unternehmen sollen Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen ermöglicht werden. Dies soll ohne die Einbindung in eine Cloud-Umgebung erfolgen. Hierdurch sollen Kosteneinsparungen erreicht und der Datenschutz sichergestellt werden.
Weitere Informationen zum AI Founder Fellowship-Programm: https://mission-ki.de/de/ai-founder-fellowship